Gestapo Luxemburg
Friedrich Schmidt, gelernter Schlosser, trat 1924 als Polizeianwärter der Schutzpolizei bei. In einem handschriflichen Lebenslauf, die er seiner Bewerbung zur SS beilegte, schreibt er dazu:
„Am 23.04.24 trat ich als Polizeianwärter bei der Schutz-Polizei ein. Nach einjähriger Ausbildung auf der Polizeischule in Hann-Münden, wurde ich zur Schutzpolizei [...] versetzt. Nach zwölfjähriger Pflichtdienstzeit wurde ich am 23.4.36 [...] aus der Schutzpolizei entlassen. Seit dem 15.6.36 gehöre ich der Geheimen-Staats-Polizei, Staatspolizeistelle Trier, an und versehe z. Zt. bei dem Einsatzkommando der Sicherheitspolizei und der SS in Luxemburg Dienst und bekleide den Dienstgrad eines Kriminal-Sekretärs.” 1
Ausstellung "Gestapo-Terror in Luxemburg" in Trier
Die Wanderausstellung Gestapo-Terror in Luxemburg. Verwaltung, Überwachung, Unterdrückung ist vom 15. Februar bis zum 30. April 2017 im Foyer der Universitätsbibliothek der Universität Trier zu sehen.
Weitere Informationen (Quelle 1, Quelle 2 und Quelle 3) sind auf der Seite des Gestapo Projekts der Universität Trier zu finden.
Ausstellungskatalog bestellbar
Der Katalog zur Ausstellung „Gestapo-Terror in Luxemburg” ist online bestellbar beim Verlag Op der Lay (ISBN 978-2-87967-209-0). Man findet ihn auf der hier verlinkten Bestellseite des Verlags ziemlich weit unten. Leider funktioniert die Suchfunktion des Onlineshops nicht.
Das Bestellsystem des Shops ist in Luxemburgischer Sprache: „An de Weenchen” heißt „In den Warenkorb”. Klickt man danach auf der schwarzen Leiste am oben Fensterrand auf „An de Weenchen kucken” (Warenkorb anzeigen), klappt der Warenkorb auf. Dort gelangt man mit „weider bei d'Kees” (weiter zur Kasse) direkt zu PayPal, wo man mit einem bereits vorhandenen PayPal-Konto bezahlen oder dafür ein neues PayPal-Konto anlegen kann.
Eine Kurzbeschreibung des Katalogs findet sich auf der Internetseite des Verlags.
Eröffnung der Ausstellung "Gestapo-Terror in Luxemburg"
Am 17. Oktober 2015 wurde im „Musée national de la Résistance“ in Esch-sur-Alzette in Esch-sur-Alzette die Ausstellung "Gestapo-Terror in Luxemburg" eröffnet.
Die Vernissage wurde von etwa 170 Menschen besucht: Ein überwältigendes Interesse, über das wir uns sehr gefreut haben.
Die Eröffnung der Ausstellung war für uns ein sehr bewegender Moment.
Seit unserem ersten Besuch im Museum sind mehr als zwei Jahre vergangen: Zwei Jahre, in denen wir regelmäßig in Luxemburg waren, um die Ausstellung vorzubereiten, zwei Jahre, in denen unser Ausstellungs-Team viel geleistet hat.
Die Ausstellungseröffnung hat uns natürlich auch persönlich sehr bewegt, da sie am Ende einer familiengeschichtlichen Recherche stand, die nicht immer einfach war:
Katrins Großonkel, der als Mitglied der Gestapo in Luxemburg für Verhöre, Folterungen, Deportationen und Morde verantwortlich war, wird in der Ausstellung exemplarisch als Täter dargestellt.
Einige Impressionen der Ausstellung:
Aktuelles
Interview mit Jürgen Gückel (Klassenfoto mit Massenmörder)
Im November 2020 führten wir ein (schriftliches) Interview mit Jürgen Gückel, dem Autor des Buches "Klassenfoto mit Massenmörder – Das Doppelleben des Artur Wilke".
Ausführliche Informationen über das Buchprojekt sind hier zu finden.
Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus
Auch in diesem Jahr findet die Veranstaltungsreihe "Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus" statt.
Seit letztem Wochenende ist die Veranstaltungsreihe auch in sozialen Medien vertreten:
Instagram: @gedenken.an.die.opfer.des.ns
Facebook: @gedenken.an.die.opfer.des.ns
Twitter: @gedenken_goe
Klassenfoto mit Massenmörder – Das Doppelleben des Artur Wilke
Das Einschulungsfoto zeigt 43 Kinder und einen Lehrer. Ein halbes Jahrhundert hat sich der Autor Zeit gelassen, der Frage ernsthaft nachzugehen, warum sein erster Lehrer so plötzlich weg war – aus dem Unterricht abgeholt, offenbar von der Polizei, für ein Jahrzehnt verschwunden und vom ganzen Dorf verschwiegen.
Weiterlesen ...Buchveröffentlichung: „SS-Polizei Ossola - Lago Maggiore 1943 - 1945“
Eng an einem unserer Recherche-Themen (Nord-Italien) ist ganz frisch ein Buch veröffentlicht worden, an dessen Entstehung wir durch inhaltlichen Austausch mit dem Autor mitbeteiligt waren:
Raphael Rues - „SS-Polizei Ossola - Lago Maggiore 1943 - 1945“
Raphael Rues - aus dem Schweizer Kanton Tessin mit Abschluss in Wirtschaftsgeschichte – recherchiert seit vielen Jahren die Einsätze der SS-Polizei in der Region Ossola und Lago Maggiore.
In seinem im Juni 2018 im Selbstverlag veröffentlichten Buch beschreibt er den Weg einiger Polizeibataillone und einzelner Ordnungspolizisten in diesen Bataillonen von den blutigen Massenmorden im Osten über Norwegen nach Nord-Italien. Detailgenau berichtet er von einigen Einsätzen dieser Einheiten gegen PartisanInnen und ZivilistInnen in der Region zwischen 1943 und 1945. Beispielsweise über das Massaker in Fondotoce und die Zerschlagung der freien ParisanInnenrepublik im Ossola-Tal.