Der Verein NS-Familien-Geschichte
Die Ziele des Vereins NS-Familien-Geschichte: hinterfragen - erforschen - aufklären e.V. sind:
- die Durchführung geschichtlicher Projekte zur NS-Diktatur in Deutschland und den von Deutschland besetzten Ländern
- Faktenrecherche zu dieser Zeitperiode, u.a. durch Archiv-, Dokumenten- und Zeitzeugenrecherche
- Politische und gesellschaftliche Bildungsarbeit durch Dokumentation und Publikation der Projektergebnisse:
- in Print- und Onlinemedien
- Aufklärung insbesondere junger Menschen über das Thema durch innovative Projekte, die das Medienverhalten dieser Zielgruppe aufgreifen
- mittels Ausstellungsprojekten
- durch öffentliche Veranstaltungen
- durch Beteiligung an Gedenkveranstaltungen
- Durchführung von Schulprojekten zum Thema
Aktuelles aus dem Verein
Unser Verein engagiert sich nun auch im Göttinger Bündnis „Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus”. Das Bündnis organisiert seit 1997 eine Veranstaltungsreihe in Göttingen, die jährlich zwischen dem 8. November – dem Tag der antisemitischen Reichspogromnacht – und dem 27. Januar – dem Tag der Befreiung des KZ Auschwitz – stattfindet. Im Bündnis haben sich verschiedenste gesellschaftliche Initiativen und Einrichtungen zusammengeschlossen.
Unser Verein NS-Familien-Geschichte: hinterfragen - erforschen - aufklären e.V. wurde am 6.1.2015 ins Vereinsregister eingetragen und am 20.1.2015 erteilte das Finanzamt den Feststellungsbescheid. Damit können wir Bescheinigungen für steuerlich abzugsfähige Zuwendungen bzw. Spenden ausstellen.
Aktuelles
Klassenfoto mit Massenmörder – Das Doppelleben des Artur Wilke
Vorlesung und Diskussion mit Jürgen Gückel (ehem. Redakteur des Göttinger Tageblatts)
Dienstag, 19. 11. 2019 um 19:00 Uhr
Holbornsches Haus, Rote Straße 34 in Göttingen
Vorlesung und Diskussion im Rahmen der Göttinger Veranstaltungsreihe
„Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus – Eine Veranstaltungsreihe: 9. November - 27. Januar”
Das Einschulungsfoto zeigt 43 Kinder und einen Lehrer. Ein halbes Jahrhundert hat sich der Autor Zeit gelassen, der Frage ernsthaft nachzugehen, warum sein erster Lehrer so plötzlich weg war – aus dem Unterricht abgeholt, offenbar von der Polizei, für ein Jahrzehnt verschwunden und vom ganzen Dorf verschwiegen.
Die Recherche nach Leben und Taten des Lehrers Walter Wilke, der in Wahrheit Artur hieß und ein studierter Theologe und Massenmörder war, sollte Jahre dauern und niemals zu einem abschließenden Ergebnis führen. Zutage gefördert wurde die verwirrende Familiengeschichte eines fanatischen Nationalsozialisten und SS-Führers, dessen erste Ehe von Heinrich Himmler persönlich genehmigt wurde, der binnen weniger Kriegsjahre vier Kinder zeugte, der 1945 in die Rolle seines gefallenen Bruders schlüpfte, zur Tarnung seiner wahren Identität erneut heiratete, schließlich als vermeintlicher Onkel Vormund seiner eigenen Kinder wurde und mit den Lehrerabschlüssen seines Bruders eine ganze Generation Schüler der Volksschule Stederdorf unterrichtete. Und das unter heimlicher Duldung durch die britischen Besatzungskräfte.
Weiterlesen ...Der Verein „NS-Familien-Geschichte“ – Von persönlicher Spurensuche zum politischen Einmischen
Erzählcafé mit Katrin Raabe und Roland Laich
Mittwoch, 8. 1. 2020 von 15.30 bis 17.00 Uhr
Gemeindehaus St. Paulus, Wilhelm-Weber-Str. 15 in Göttingen
Erzählcafé im Rahmen der Göttinger Veranstaltungsreihe
Moderation: Laura Marahrens, Freie Altenarbeit Göttingen e.V.
Die Veranstaltung ist kostenfrei, Spenden sind herzlich willkommen!
Anfangs wollten Katrin Raabe und Roland Laich die NS-Vergangenheit ihrer Familien ans Licht holen. Dafür recherchierten sie in Archiven, Museen, Gedenkstätten, suchten Orte auf, in denen ihre Verwandten im 2. Weltkrieg waren, z.B. Stuttgart, Lothringen, Luxemburg, Elsass, Zentralfrankreich.
Sie lernten zahlreiche Menschen kennen, die sie mit großem Engagement unterstützten. Ebenso trafen sie Menschen, deren Angehörige unter den Taten der Verwandten von Katrin und Roland gelitten hatten oder für deren Tod sie in der NS-Zeit verantwortlich waren. So wurde aus persönlichem Interesse ein Bildungsprojekt, das sich gegen den erschreckenden Rechtsruck einmischt.
Buchveröffentlichung: „SS-Polizei Ossola - Lago Maggiore 1943 - 1945“
Eng an einem unserer Recherche-Themen (Nord-Italien) ist ganz frisch ein Buch veröffentlicht worden, an dessen Entstehung wir durch inhaltlichen Austausch mit dem Autor mitbeteiligt waren:
Raphael Rues - „SS-Polizei Ossola - Lago Maggiore 1943 - 1945“
Raphael Rues - aus dem Schweizer Kanton Tessin mit Abschluss in Wirtschaftsgeschichte – recherchiert seit vielen Jahren die Einsätze der SS-Polizei in der Region Ossola und Lago Maggiore.
In seinem im Juni 2018 im Selbstverlag veröffentlichten Buch beschreibt er den Weg einiger Polizeibataillone und einzelner Ordnungspolizisten in diesen Bataillonen von den blutigen Massenmorden im Osten über Norwegen nach Nord-Italien. Detailgenau berichtet er von einigen Einsätzen dieser Einheiten gegen PartisanInnen und ZivilistInnen in der Region zwischen 1943 und 1945. Beispielsweise über das Massaker in Fondotoce und die Zerschlagung der freien ParisanInnenrepublik im Ossola-Tal.