Der Wahrheit auf der Spur
Wie recherchiert man die Beteiligung von Familienmitgliedern am Nationalsozialismus?
Donnerstag, 5.1.2017 um 19:00 Uhr
Apex, Burgstraße 46 in Göttingen
Vortrag und Diskussion im Rahmen der Göttinger Veranstaltungsreihe
„Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus – Eine Veranstaltungsreihe: 9. November - 27. Januar”
Die Veranstaltung will anregen, sich mit der NS-Vergangenheit der eigenen Familie auseinander zu setzen und dazu Hilfestellung geben.
Am Beispiel dreier realer Recherchen in Luxemburg, Frankreich und Italien wird gezeigt, wie erkenntnisreich solche Nachforschungen sind. Anschließend werden die unterschiedlichen Methoden zum Recherchieren erläutert.
Kolportierte Anekdoten über den Onkel bei der Wehrmacht und Sätze wie „Oma war immer gegen Hitler" kennen wir alle. Die Zeit ist günstig, tradierten Familienlegenden auf den Grund zu gehen. Gerade heute lassen sich Werdegänge verwandter Personen im Nationalsozialismus oft detailliert nachvollziehen und belegen.
Eine wichtige Quelle sind Archive: Dokumente aus der NS-Zeit sind heute meist gut zugänglich. In den vergangenen zwei Jahrzehnten entstanden viele Gedenkstätten und Museen im In- und Ausland zur Dokumentation von NS-Verbrechen, deren Opfer und Widerstand. LokalhistorikerInnen vor Ort haben viele Informationen zusammengetragen. Eine weitere wichtige Quelle sind ZeitzeugInnen im Ausland. Noch hat man Gelegenheit, sie zu fragen. Auch das Internet ist zur Fundgrube für historische Informationen geworden.
Veranstaltet von unserem Verein.
Das Handout mit Tipps zur Recherche können Sie hier herunterladen.
Die Veranstaltungsreihe wird seit 1997 organisiert von einem Bündnis, zu dem sich verschiedenste gesellschaftliche Initiativen und Einrichtungen zusammengeschlossen haben.
Link zur Veranstaltungsankündigung: „Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus” – Veranstaltungen im Januar 2017.
„Unsere Farm in Zhengistan“ — Über doppelte Standards und koloniale Denkmuster
Mittwoch, 18.1.2017 um 19:00 Uhr
Foyer Felix-Klein-Gymnasium, Böttingerstr. 17 in Göttingen
Vortrag von Prof. Aram Ziai, Universität Kassel, Fachbereich Gesellschaftswissenschaften
Postkoloniale Studien vertreten die These, dass sich auch heute, lange nach der Unabhängigkeit der allermeisten Kolonien, koloniale Prägungen und Denkmuster auffinden lassen. Der Vortrag illustriert diese These anhand aktueller Beispiel und anhand des gegenwärtigen Umgangs mit der deutschen Geschichte. — Was das mit Zhengistan zu tun hat und um welche Farm es dabei geht, wird erst im Vortrag verraten.
Info: Die wesentlichen Inhalte des Vortrags sind am Anfang der Leseprobe (PDF) des vom Prof. Aram Ziai herausgegebenen Sammelbands „Postkoloniale Politikwissenschaft“ nachzulesen.
Veranstaltet von NS-Familien-Geschichte: hinterfragen – erforschen – aufklären e.V. in Kooperation mit dem DGB-Kreisverband Göttingen im Rahmen der Ausstellungsreihe „Schwarze Lebensrealitäten in Deutschland — zwischen kolonialen Kontinuitäten und Widerstand“ , welche das diesjährige Schwerpunktthma der Göttinger Veranstaltungsreihe „Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus – Eine Veranstaltungsreihe: 9. November - 27. Januar” bildet.
Die Veranstaltungsreihe wird seit 1997 organisiert von einem Bündnis, zu dem sich verschiedenste gesellschaftliche Initiativen und Einrichtungen zusammengeschlossen haben.
Link zur Veranstaltungsankündigung als Teil der Ausstellungsreihe: „Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus” – Veranstaltungen im Januar 2017.
Zur Herstellung „arischer“ Körperlichkeit und Empfindung in der völkischen Bewegung (1900 - 1935)
Dienstag, 24.1.2017 um 19:00 Uhr
Foyer Felix-Klein-Gymnasium, Böttingerstr. 17 in Göttingen
Vortrag von Anna Danilina, Historikerin am Center for the History of Emotions / Humboldt-Universität zu Berlin
Um unterschiedliche Formen und Funktionsweisen von Rassismus zu verstehen, sollte auch untersucht werden, wie „Rasse“ und „Weißsein“ konstruiert werden — und zwar nicht nur als ideologische Begriffe, sondern als eine erlernte Empfindung und Selbstwahrnehmung. In der „völkischen Bewegung“ im deutschen Kaiserreich und der Weimarer Republik wurde versucht, durch „artgerechte Praktiken“ wie die Runengymnastik und den Tanz ein Gefühl und eine Körperlichkeit der „arischen Rasse“ einzuüben. Der Vortrag erläutert wie die Völkischen die eigene „Rasse“ als sittliche, moralische, emotionale und körperliche lernen und festigen wollten. Das „arische“ Selbstverständnis war dabei einerseits stets an die Betrachtung des „schwarzen“, „jüdischen“ und „indischen“ Anderen gebunden. Andererseits lässt es sich nur vor dem Hintergrund einer kolonialen Welt und eines globalen Herrschaftsgefüges begreifen.
Die Veranstaltungsreihe wird seit 1997 organisiert von einem Bündnis, zu dem sich verschiedenste gesellschaftliche Initiativen und Einrichtungen zusammengeschlossen haben.
Link zur Veranstaltungsankündigung als Teil der Ausstellungsreihe: „Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus” – Veranstaltungen im Januar 2017.
Kolonialschule Witzenhausen: Kontinuitätslinien von Kolonialismus, Rassismus, Völkermord zum Nationalsozialismus
Donnerstag, 26.1.2017 um 19:00 Uhr
Foyer Felix-Klein-Gymnasium, Böttingerstr. 17 in Göttingen
Vortrag von Roland Laich
Der Vortrag zur Geschichte der Kolonialschule Witzenhausen beleuchtet die Entwicklung expansiv-imperialer Ansätze für deutsche „Schutzgebiete“ hin zu völkisch-rassistischen Grundlagen für die Eroberung, Vernichtung und Neubesiedlung in Osteuropa während des Nationalsozialismus („Generalplan Ost“).
Koloniale Tatorte werden in Göttingens Nähe wenig vermutet. Doch ausgerechnet im beschaulichen Witzenhausen wurde 1898 die „Deutsche Kolonialschule“ als zentrale landwirtschaftliche Ausbildungsstätte für deutsche Kolonien gegründet. Bereits ihre Gründungsidee fußte auf Rassismus und „Herrenmenschen“-Ideologie. Kolonialschüler beteiligten sich später am Völkermord an Herero und Nama.
Fanatischer Antisemitismus unter Schülern und Lehrenden machte die Schule zur regionalen Keimzelle des aufkommenden Nationalsozialismus. Bereits 1931 kam es zu einem antisemitischen Pogrom, als Kolonialschüler ein Lager des jüdischen Wanderbundes Brith Haolim angriffen. Einen Tag vor den reichsweiten Pogromen 1938 wurde die Witzenhäuser Synagoge erst geplündert, später niedergebrannt.
Die völkisch-agrarische Siedlungsbewegung der „Artamanen“ fand unter den Kolonialschülern Anhänger wie Richard Walther Darré, den späteren „Reichsbauernführer“ und Leiter des SS-„Rasse- und Siedlungshauptamts“. Unter dem Kampfbegriff „Neuadel aus Blut und Boden“ sollten „Artamanen“ als „Wehrbauern“ die entvölkerten Gebiete besiedeln und eine Grundlage zur Zucht einer „arischen“ Rasse bilden.
Abschließend werden Konituitätslinien in diesem Geist bis in die heutige Zeit aufgezeigt: Seit einigen Jahren existieren wieder „völkische“ Höfe und Siedlungen nach Vorbild der „Artamanen“. Sie betreiben „artgerechten“ Ökolandbau, verkaufen ihre Produkte in Hofläden und drängen in die ländlichen Sozialstrukturen.
Weiterführende Infos zum Thema des Vortrags können Sie hier lesen.
Veranstaltet vom DGB-Kreisverband Göttingen in Kooperation mit unserem Verein im Rahmen der Ausstellungsreihe „Schwarze Lebensrealitäten in Deutschland — zwischen kolonialen Kontinuitäten und Widerstand“ , welche das diesjährige Schwerpunktthma der Göttinger Veranstaltungsreihe „Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus – Eine Veranstaltungsreihe: 9. November - 27. Januar” bildet.
Die Veranstaltungsreihe wird seit 1997 organisiert von einem Bündnis, zu dem sich verschiedenste gesellschaftliche Initiativen und Einrichtungen zusammengeschlossen haben.
Link zur Veranstaltungsankündigung als Teil der Ausstellungsreihe: „Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus” – Veranstaltungen im Januar 2017.
Actualités
Appel aux descendants d'anciens membres des armées alliées et aux descendants d'anciens membres du Sicherungsregiment 1000 (motorisiert)
On sait relativement peu de choses sur le Sicherungsregiment 1000 (motorisiert). Au printemps et à l'été 1944, il est déployé au sein de la « Brigade Jesser » dans la lutte contre la Résistance dans le Centre de la France.
Dans son travail de référence « Konventioneller Krieg oder NS-Weltanschauungskrieg ? Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte » (ed. Institut für Zeitgeschichte, vol. 69, R. Oldenbourg Verlag München, 2007), Peter Lieb atteste d'une « situation misérable des sources » concernant les régiments de sécurite et bataillons de sécurite. Ainsi, il n'existe qu'une seule référence imprécise au Sicherungsregiment 1000 en relation avec la bataille du Mont Mouchet des 10/11 juin 1944 dans une note de bas de page.
Le livre « Les crimes de Bourg-Lastic - La Brigade Jesser entre Auvergne et Limousin 1944 » de Laurent Battut, Editions Lamarque Historique, ISBN 978-2-490643-59-2, publiée très récemment, traite d'une partie limitée mais pertinente des operations de la Brigade Jesser et du Sicherungsregiment 1000.
Entre-temps, un petit groupe de recherche a été formé, incluant des membres des familles d'anciens membres du Sicherungsregiment 1000. Nous échangeons et évaluons des sources d'origine très différente. Il s'agit, par exemple, des journaux de guerre de l'état-major de l'armée allemande, des lettres du poste de campagne allemand provenant de collections privées, des informations provenant des archives, etc.
Afin d'améliorer la situation des sources pour la recherche historique, nous lançons un appel aux familles d'anciens membres des armées alliées pour qu'ils nous fournissent tous les documents sur le Sicherungsregiment 1000 qu'ils pourraient posséder.
Nous appelons également les familles des anciens membres du Sicherungsregiment 1000 à partager avec nous des copies de leurs documents privés, des lettres de campagne, des cartes postales, des photos et autres témoignages.
En contrepartie, nous offrons nos connaissances actuelles et un échange continu.
Le contact peut être pris par courriel à Cette adresse e-mail est protégée contre les robots spammeurs. Vous devez activer le JavaScript pour la visualiser..
Étant donné que le Sicherungsregiment 1000 comptait au total environ 1500 soldats, de nombreux documents sont susceptibles d'être en possession privée des familles des anciens membres du régiment. Une affiliation peut être facilement vérifiée à l'aide du numéro de poste du champ. Ils sont énumérés ici.
Le précédent Deutsche Dienststelle (WASt), situé aux Bundesarchiv, peut également donner des informations sur une adhésion au régiment.
Participez à un travail très intéressant et éducatif sur un sujet qui fait encore l'objet de peu de recherches.
Livre sur les crimes du Sicherungsregiment 1000 et du SD dans le Bourg-Lastic français à l'été 1944.
Livre de Laurent Battut:
„Les crimes de Bourg-Lastic - La brigade Jesser entre Auvergne et Limousin, 1944“
Du 9 juillet au 22 août 1944, Bourg-Lastic, village auvergnat de 1.400 habitants situé aux confins du Puy-de-Dôme et de la Corrèze, fut le théâtre de plusieurs crimes commis par la « brigade Jesser », colonne allemande chargée de réprimer la Résistance et dont la principale composante était le Sicherungs-Regiment 1000.
Les assassinats restés les plus énigmatiques sont ceux du 15 juillet 1944 : 23 hommes furent fusillés au petit matin après une semaine de ratissages de la région, d’arrestations, d’interrogatoires et de tri parmi des otages séquestrés pendant cinq jours et six nuits.
Lire la suite...Quelqu'un devait punir les coupables — conférence avec Achim Doerfer
Achim Doerfer est vice-président de la communauté juive libérale de Göttingen et de la Société de coopération judéo-chrétienne de Göttingen.
Cet événement a eu lieu dans le cadre de la série de conférences de Göttingen
« Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus – Eine Veranstaltungsreihe: 9. November - 27. Januar »
(« Commémoration des victimes du nazisme - Une série de manifestations : 9 novembre à 27 janvier »)
La documentation de notre conférence du 27.1.2022 à l'ancien hôtel de ville de Göttingen est disponible en ligne (en langue allemand) :
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Concernant le contenu de la conférence :
Doerfer met fin au faux récit selon lequel les Juifs se seraient laissés mener sans résistance « comme des moutons à l'abattoir ». C'est exactement le contraire qui s'est produit, même cette citation a été inversée. Elle provient en effet d'un appel lancé peu avant la conférence de Wannsee aux 10 millions de personnes juives d'Europe pour qu'elles NE se rendent justement PAS « comme des moutons à l'abattoir ». Par la suite, les femmes et les hommes juifs ont participé de loin à la plus grande partie de la résistance contre le fascisme : déjà dans les brigades internationales en Espagne, en exil en France dans la Résistance, chez les partisans d'Europe de l'Est, dans la brigade juive de l'armée britannique, pour donner seulement quelques exemples. Après la fin du fascisme nazi, dans le nord de l'Italie, en Autriche et dans le sud de l'Allemagne, certains combattants juifs ont littéralement chassé les principaux coupables et en ont exterminé un nombre considérable. Mais aucune rue, aucune école, rien ou presque ne rappelle en Allemagne les innombrables femmes et hommes de la puissante résistance juive.
En contraste, le fait que la justice allemande après la guerre ne se soit pas penchée sur la terreur nazie ne peut être qualifié que d'échec judiciaire intentionnel d'une ampleur historique. Le fait que la grande majorité des meurtriers de masse aient pu reprendre une vie normale en toute impunité, dont un grand nombre dans la fonction publique, a rendu impossible toute perspective pour les survivants de la Shoah en Allemagne après 1945.
Doerfer montre les efforts des commissions pour la vérité en vue d'une réconciliation efficace dans le monde entier : Le poursuites judiciaires est une condition essentielle à cet égard, de même que le repentir actif. Dans son analyse, Doerfer a apprécié le fait que la justice allemande ait enfin trouvé une forme de procédure judiciaire normale avec les procès de quelques auteurs de crimes nazis encore en vie. Il a également apprécié les approches réussies de dialogue et de réconciliation dans le cadre d'initiatives de la société civile. En contraste, Doerfer a mentionné des exemples actuels dans lesquels un débat à égalité est refusé au niveau officiel, par exemple sur l'honorabilité des auteurs de crimes nazis. Selon Doerfer, dans ce cas, la culture de la commémoration se transforme en « théâtre commémoratif » : l'opposition à « l'exigence de réconciliation » est, dans le pire des cas, « écartée et hégémonisée culturellement » au lieu « d'entrer dans la douleur d'une discussion controversée et d'en tirer les conséquences ». Dans son analyse, Doerfer a cité comme exemples négatifs actuels la Journée de la Réforme durant l'année Luther, les nombreux hommages rendus aux anciens nazis ou la dispute autour de la « lcochonne juive » de Wittenberg [1]. « Là où la pitié suffit, on peut se passer de respect », a expliqué Doerfer. « Là où un jour par an, le 9 novembre, semble suffire, on peut se passer de la discussion routinière, permanente et honnête. Pour cette raison aussi, il me semble qu'il vaut la peine d'en finir avec le récit victimaire ». Doerfer propose donc, pour réunir les perspectives, une autre journée où l'on se souviendrait à la fois des martyrs, des résistants et des victimes, en s'inspirant de Yom haShoa. Mais : « Si l'on veut continuer à faire comme avant, il ne faut pas être trop sûr de la tolérance juive ».
Le chasan (cantor) Daniel Kempin a accompagné le conférencier Doerfer en alternance sur le plan musical avec une sélection de chants de résistance juifs interprétés de manière très impressionnante. Il a ainsi présenté, comme prélude contextuel de la conférence, une version du chant « ma mitraillette » spécialement élaborée pour l'occasion - un hommage à la résistance juive armée : « Je me souviens de la joie dans mon shtetl (quartier juif). Mais maintenant, il est dévasté, abandonné et toutes les maisons ont été brûlées. Mais maintenant, grâce à Dieu, l'Armée rouge est là et elle m'a donné une mitraillette. Ô cannibales barbares, ô bandits allemands ! Hé, toi, la mitrailleuse, vise mieux ! Ne laisse pas un seul Allemand survivre ! ».