• Skip to main navigation (Press Enter).
  • Skip to main content (Press Enter).
Kontakt | Impressum | Datenschutzerklärung | Spenden | FB
Deutsch | Français

NS-Familien-Geschichte

  • Projektidee
  • Themen
    • Frankreich
    • Luxemburg
    • Italien
    • Virtuelle Ausstellung
    • Digitaler Lehrpfad
    • Danksagung
  • Angebote
  • Veranstaltungen
    • 2022
      • Göttingen 1/2022
    • 2021
      • Göttingen 11/2021
      • Online 12/2021
    • 2019
      • Göttingen 1/2020
      • Göttingen 11/2019
    • 2017
      • Workshopreihe 11/2017-2/2018
      • Göttingen 10/2017
      • Göttingen 9/2017 Resistenza-Ausstellung
      • Göttingen 5/2017
      • Gestapo-Ausstellung in Trier 1-4/2017
      • Reihe Göttingen 1/2017
    • 2018
      • Göttingen 12/2018
      • Göttingen Ausstellung 11/2018 - 1/2019
      • Göttingen 11/2018
      • Konstanz 3/2018
      • Göttingen 2/2018
      • Göttingen 1/2018
    • 2016
      • Luxemburg 3/2016
      • Bildungsreise LUX
      • Göttingen 1/2016
    • 2015
      • Göttingen 12/2015
      • Luxemburg 2015/16
      • Sigolsheim 1/2015
    • 2013
      • Göttingen 12/2013
  • Der Verein
    • Vorstand
    • Beirat
    • Spenden
  • Informationen
  • Drucken
  • E-Mail

Interview mit Jürgen Gückel (Klassenfoto mit Massen­mörder)

Im November 2020 führten wir ein (schriftliches) Interview mit Jürgen Gückel, dem Autor des Buches "Klassenfoto mit Massen­mörder – Das Doppelleben des Artur Wilke".

klassenfoto mit massenmoerder th


Ausführliche Informationen über das Buchprojekt sind hier zu finden.

 

Jürgen, wie ist dein Buchprojekt entstanden?


Jürgen Gückel: Natürlich war persönliche Betroffenheit der auslösende Faktor. Artur Wilke war schließlich mein erster Lehrer. Und die Frage, warum wurde er verhaftet, hat mich ein Leben lang begleitet. Je tiefer ich vorgedrungen bin in das, was aktenkundig war, umso erschütternder war für mich das Nichtwissen und Nichtwissenwollen der Mitmenschen, die die Verbrechen dieses Massenmörders nicht zur Kenntnis nehmen oder gar verhindern wollten, dass sie öffentlich werden. Fiktive Nazis in Filmen und Literatur – das ist interessant und man kann sich gleich ein bisschen stolz fühlen auf deutsche Geschichtsaufarbeitung. Aber je näher die Täter einem kommen, etwa wenn man entdeckt, dass auch Großvater oder jemand aus dem eigenen Dorf beteiligt waren, umso weiter möchten viele diese Zeit wegdrängen.

 

Wie sind die Reaktionen auf dein Buch?


Jürgen Gückel: Die könnten unterschiedlicher nicht sein: das reicht von Nestbeschmutzer bis Literaturpreisträger. Es gibt alte Bekannte, die grüßen mich oder meine Frau nicht mehr. Andere klingeln an der Haustür, um sich für Erkenntnisse zu bedanken. Die Stadt Peine hat mir den Friedrich-von-Bodenstedt-Preis zuerkannt, während einzelne Politiker befanden, über Kriegsverbrecher dürfe man nicht schreiben, so lange noch Angehörige leben. Tatsächlich hat ein Teil der Wilke-Familie bis heute nicht die geringste Reaktion gezeigt. Ein anderer Teil – Bruder und Schwester aus erster Ehe – hat durch das Buch nach 60 Jahren ohne jeden Kontakt wieder zueinander gefunden. Zu meiner Freude aber reagieren viele junge Leute, die sich des Nachkriegsbeschweigens ihrer Eltern und Großeltern bewusst werden, mit dem Bekenntnis: Wir schweigen nicht gegen Hass und Rassismus! Ein israelischer Journalist schrieb, das Buch habe nicht nur das Schweigen gebrochen, sondern vor allem das Desinteresse erschüttert.

 

Was bedeutet Gedenkkultur für dich und warum findest du es wichtig, insbesondere vor Schulklassen zu lesen?

lesung juergen gueckel 7690
Jürgen Gückel bei einer Lesung im November 2019


Jürgen Gückel: Es gibt kaum noch Zeitzeugen. Wir, die Nachkriegsgeneration, sind heute die Zeitzeugen des Beschweigens. Gerade hat der Jenaer Historiker Prof. Norbert Frei im Zusammenhang mit der Bundestagsdebatte um einen Erinnerungsort zur deutsch-polnischen Geschichte eine „Diskrepanz zwischen dem, was eine international vernetzte historische Forschung seit Jahrzehnten herausgearbeitet hat, und dem, was davon im öffentlichen Bewußtsein angekommen ist“ diagnostiziert. Es gehe heute „im besten Fall um die Vergegenwärtigung von historischem Wissen“. Genau das ist Hauptmotiv meines Buches: aktenkundige Fakten zu Wilkes Verbrechen, zum Horror in Lagern und Partisanengebieten, weder wie Fiktion noch wie wissenschaftlichen Lehrstoff zu transportieren. Deshalb habe ich das Buch so angelegt, dass sich die Lebenswelt junger Menschen – Schule, Lehrer, Dorfgemeinschaft, christliche Jugendarbeit, aber auch Jugenderinnerung – mit dem Horror deutscher Besatzungsgeschichte verknüpft. Das soll Schüler in ihrer Welt abholen und an deutsche Geschichte so heranführen, dass es sie berührt. Der auf Juden ballernde Amon Göth aus „Schindlers Liste“ etwa ist für junge Leute heute Fiktion; ein mordender SS-Mann wie Artur Wilke jedoch wird ganz real, wenn ihnen einer seiner Schüler gegenüber steht.

 

Vielen Dank für das Interview!


Zurück

Newsletter abonnieren

Wenn Sie über unsere Aktivitäten informiert werden möchten, können Sie unseren Newsletter bestellen.

Aktuelles

Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Unser Verein ist Mitglied im Bündnis "Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus".

Unsere Social Media Accounts:
Instagram: @gedenken.an.die.opfer.des.ns
Facebook: @gedenken.an.die.opfer.des.ns
Twitter: @gedenken_goe

gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus

Weiterlesen ...

Irgendjemand musste die Täter ja bestrafen — Vortrag mit Achim Doerfer

Achim Doerfer ist stell­vertretender Vorstand der Liberalen Jüdischen Gemeinde Göttingen und der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammen­arbeit Göttingen.
Diese Veranstaltung fand statt im Rahmen der Göttinger Veranstaltungs­reihe
„Gedenken an die Opfer des National­sozialismus – Eine Veranstaltungs­reihe: 9. November - 27. Januar”

Die Dokumentation unserer Veranstaltung am 27.1.2022 im Alten Rathaus in Göttingen ist jetzt online:

Datenschutzhinweis

Beim Anzeigen dieses Inhalts werden persönliche Daten wie z.B. Ihre IP-Adresse an den Server des Inhalte­anbieters über­tragen, dort gespeichert und ver­arbeitet.
Bitte beachten Sie dazu unsere Daten­schutz­erklärung.


Zum Inhalt der Veranstaltung:

Doerfer räumt auf mit dem falschen Narrativ, jüdische Menschen hätten sich widerstandslos „wie die Schafe zur Schlachtbank“ führen lassen. Genau das Gegenteil war der Fall, selbst dieses Zitat wurde verdreht. Denn es entstammt einem Aufruf, kurz vor der Wannseekonferenz gerichtet an die 10 Millionen jüdischer Menschen in Europa, eben gerade NICHT „wie die Schafe zur Schlachtbank“ zu gehen. In Folge leisteten jüdische Frauen und Männer den in Relation gesetzt mit Abstand größten Anteil am Widerstand gegen den Faschismus: Bereits in den internationalen Brigaden in Spanien, im französischen Exil in der Résistance, bei den osteuropäischen Partisan*innen, in der Jüdischen Brigade der Britischen Armee, um nur einige Beispiele zu nennen. Nach dem Ende des Nazifaschismus gingen in Norditalien, Österreich und Süddeutschland einige jüdische Kämpfer regelrecht auf Jagd nach Haupttätern und töteten eine erhebliche Anzahl von ihnen. Aber keine Straße, keine Schule, so gut wie nichts erinnert in Deutschland an die zahllosen Frauen und Männer des machtvollen jüdischen Widerstands.

Weiterlesen ...

Broschüre über die Verbrechen des Sicherungsregiments 1000 und des SD im französischen Bourg-Lastic im Sommer 1944

Please see English version below.

Broschüre von Laurent Battut:

„Les crimes de Bourg-Lastic - La brigade Jesser entre Auvergne et Limousin, 1944“

Broschüre 'Les crimes de Bourg-Lastic - La brigade Jesser entre Auvergne et Limousin' Historisches Foto von Bourg-Lastic Vom 9. Juli bis zum 22. August 1944 war das Dorf Bourg-Lastic Schauplatz mehrerer Verbrechen der „Brigade Jesser“. Bourg-Lastic ist ein Dorf in der Auvergne mit 1400 Einwohner*innen, gelegen an der Grenze zwischen den Departements Puy-de-Dôme und Corrèze. Die „Brigade Jesser“ war eine deutsche Militäreinheit, deren Auftrag die Bekämpfung des französischen Widerstands war. Ihre wichtigste Untereinheit war das Sicherungs­regiment 1000.

Am rätselhaftesten geblieben sind die Attentate vom 15. Juli 1944: In den frühen Morgenstunden wurden 23 Männer erschossen. Zuvor gab es in der Region eine Woche lang Razzien, Verhaftungen, Verhöre und die Aussonderung von Geiseln. Die Geiseln wurden fünf Tage und sechs Nächte lang festgehalten.

Weiterlesen ...

Aufruf an Angehörige ehemaliger Mitglieder des Sicherungsregiments 1000 (motorisiert)

Please see English version below.

Über das Sicherungsregiment 1000 (motorisiert) ist bislang relatv wenig bekannt. Im Frühjahr und Sommer 1944 war es als Teil der „Brigade Jesser“ eingesetzt im Kampf gegen die erstarkende Résistance in Zentralfrankreich.

Peter Lieb attestiert in seinem Standardwerk „Konventioneller Krieg oder NS-Weltanschauungskrieg? Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte“ (Hrsg. Institut für Zeitgeschichte, Band 69, R. Oldenbourg Verlag München, 2007) eine „miserable Quellenlage“ zu den Sicherungsregimentern und –bataillonen. So findet sich dort auch nur ein einziger ungenauer Hinweis auf das Sicherungsregiment 1000 im Zusammenhang mit den Kämpfen am Mont Mouchet am 10./11. 6. 1944 in einer Fußnote.

Ganz neu erschienen ist die französichsprachige Broschüre „Les crimes de Bourg-Lastic – La Brigade Jesser entre Auvergne et Limousin 1944“ von Laurent Battut, Editions Lamarque Historique, ISBN 978-2-490643-59-2. Sie hat einen zwar begrenzten, aber bedeutsamen Teil des Agierens der Brigade Jesser und des Sicherungsregiments 1000 zum Thema.

Es hat sich zwischenzeitlich eine kleine Arbeitsgruppe gebildet, darunter Familienmitglieder ehemaliger Angehöriger des Sicherungsregiments 1000. Wir tauschen Quellen ganz unterschiedlicher Herkunft aus und werten diese aus. Diese umfassen z.B. Kriegstagebücher deutscher Armeestäbe, deutsche Feldpostbriefe aus Privatbesitz, Auskünfte von Archiven etc..

Um die Quellenlage der historischen Forschung zu verbessern, starten wir hiermit einen Aufruf an die Familien ehemaliger Angehöriger des Sicherungsregiments 1000, uns ihre in Privatbesitz befindliche Dokumente, Feldpostbriefe, Postkarten, Fotos und andere Zeugnisse in Kopie zur Verfügung zu stellen.

Ebenso bitten wir Angehörige ehemaliger Mitglieder der alliierten Armeen uns Dokumente über das Sicherungsregiment 1000 zur Verfügung zu stellen, die sich eventuell in ihrem Besitz befinden könnten.

Im Gegenzug bieten wir unsere bisherigen Kenntnisse und weiteren Austausch an.

Eine Kontaktaufnahme ist möglich per Email an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Da das Sicherungsregiment 1000 aus insgesamt ca. 1500 Soldaten bestand, dürften sich viele Dokumente im Privatbesitz der Familien ehemaliger Regimentsangehöriger befinden. Eine Zugehörigkeit ist anhand der Feldpostnummer einfach zu verifizieren. Diese sind an dieser Stelle aufgelistet.

Auch die beim Bundesarchiv angesiedelte ehemalige Deutsche Dienststelle (WASt) kann Auskunft über eine Zugehörigkeit zum Regiment geben.

Werden Sie Teil einer sehr interessanten und lehrreichen Arbeit über ein Thema das noch wenig beforscht ist.

Weiterlesen ...

Interview mit Jürgen Gückel (Klassenfoto mit Massen­mörder)

Im November 2020 führten wir ein (schriftliches) Interview mit Jürgen Gückel, dem Autor des Buches "Klassenfoto mit Massen­mörder – Das Doppelleben des Artur Wilke".

klassenfoto mit massenmoerder th


Ausführliche Informationen über das Buchprojekt sind hier zu finden.

Weiterlesen ...
 
© 2023  NS-Familien-Geschichte: hinterfragen - erforschen - aufklären e.V. — Association d'histoire de familles sous le régime nazi: interroger - rechercher - informer