NS-Familien-Geschichte

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NS-Familien-Geschichte

Elsass

Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit Angela Laich.

70anniversaire logoAuf Einladung der Gemeinde Sigolsheim bei Colmar und der „société d'histoire de Sigolsheim” durften wir die bisherigen Ergebnisse unserer dreijährigen Recherchen vorstellen, im Rahmen der 11ème semaine culturelle in Sigolsheim, die in diesem Jahr den 70. Jahrestag der Befreiung zum Thema hatte.

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Recherchen zu Walter Laich, einem Besatzungs­soldaten der Wehr­macht in Frankreich

Die Geschichte von Walter Laich haben wir in Zusammenarbeit mit Angela Laich im Januar/Februar 2015 in einem Vortrag und einer Ausstellung in Sigolsheim im Elsass erzählt. Informationen zu dieser Veranstaltung sowie unseren Vortragstext finden Sie hier.

Walter Laich wurde am 21.05.1920 im Winzer- und Industrieort Stuttgart-Feuerbach als Sohn eines städtischen Beamten und nebenberuflichen Weinbauern geboren. Feuerbach war in der NS-Zeit bedeutender Rüstungsstandort: Bosch stellte schon damals Elektronik für Fahrzeuge, Flugzeuge und Raketen her, andere namhafte Firmen produzierten Motoren- und Fahrzeugteile. Orden in unserem Familienbesitz belegen die Beteiligung von Verwandten an Kriegen gegen Frankreich seit 1870.

Während der Zeit der NS-Diktatur waren Beamte angehalten, ihre Kinder früh in den NS-Ideologisierungs­apparat zu schicken, der bei Walter offensichtlich verfing. Beträchtliche Teile der erhaltenen Dokumente aus seiner Schul- und Ausbildungszeit zeigen einen großen Einfluss nationalsozialistischer Propaganda wie Antisemitismus, Rassenwahn und Kriegstreiberei.

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Kriegsspielzeug aus dem 2. Weltkrieg

Der Krieg war Teil des Alltags, auch für Kinder. Zu Weihnachten bekamen sie neben Puppenstube und Modelleisenbahn auch Kriegsspielzeug geschenkt. Diese Geschenke sollten nicht nur Freude bereiten, sondern verfolgten auch ein klares Ziel: Die Begeisterung der Jungen für den Krieg zu wecken.

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Walters Erinnerungsstücke aus Frankreich
Je tiefer ich grabe, desto grauenhafter wird es.

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Straßenschild zur Erinnerung an Aspirand Girard in Sigolsheim/Elsass

Roland Laich erzählt:

Bei unseren Recherchen zu meinem Halbonkel, dem Wehrmachtssoldaten Walter Laich, in Sigolsheim im Elsass begegnete uns immer wieder der Name „Camille Girard”. Durch Gespräche in Sigolsheim und die Gedenkseite im Internet für Girard fanden wir heraus, dass mein Halbonkel für den Tod Camille Girards verantwortlich war.

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Sigolsheim / Elsass

Unsere Recherchen konnten viele Aspekte und Details des Wirkens des Wehrmachtssoldat Walter Laich im Dezember 1944 in Sigolsheim offenlegen. Auch seinen privaten Werdegang und seine Prägung im Nationalsozialismus konnten wir mit einer erstaunlichen Anzahl von Belegen und Dokumenten im Wesentlichen nachvollziehen.

Dennoch sind einige wichtige Details nicht vollständig geklärt. Dazu zählen die Umstände der schweren Verletzung des Aspirant Camille Girard, an denen er am 12.1.1945 in deutscher Gefangenschaft in Bad Harzburg starb. Walter Laich schoss Girards Panzer am 19.12.1944 ab. An diesem Tag unternahm ein französischer Panzertrupp unter Führung Girards einen Versuch zur Befreiung Sigolsheims, an dessen Scheitern Walter Laich einen großen Anteil hatte. Girard wird in Sigolsheim ehrend in Erinnerung gehalten, eine Straße ist nach ihm benannt, eine Gedenktafel befindet sich an der Mündung der Rue de l'Aspirant Girard in die Hauptstraße Route des Vins. Der Place du 19. Décembre erinnert an jenen schicksalhaften Tag.

Zentralmassiv – Puy-de-Dôme – Auvergne – Corrèze – Cantal – Limousin / Sicherungs­regiment (motor­isiert) 1000

Vor seinem finalen Einsatz in Sigolsheim war Walter Laich seit Mitte 1941 als Besatzungssoldat in Frankreich. Ab Anfang 1944 war er im Sicherungsregiment (motorisiert) 1000. Im Mai 1944 wurde diese Wehrmachts-Einheit in die Brigade Jesser eingegliedert, seither war sie in schwere Kämpfe gegen die erstarkende Résistance und FFI (Forces françaises de l’intérieur) in der Zentralmassiv-Region verwickelt. In diese Brigade waren neben Wehrmachtstruppen auch SS-Einheiten eingebettet, SD und Gestapo waren durch Kontaktbeamte vertreten. Gemeinsam führten sie einen brutalen Krieg gegen den Widerstand. Geiselerschießungen oder Niederbrennen von Dörfern waren oft angewendete Mittel.

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